Rhein-Lauter-Saar-Mosel-Fahrradtour

Wie genau geht ein Fahrrad-Tacho?

Am Dienstag, 12.6.2018 begann die diesjährige Radtour eines Teiles der Jedermänner schon um 8 Uhr – 6 Männer, mit dem Plan, von Karlsruhe (per Zug von LB nach KA) aus den Rhein zu überqueren, bis Wissembourg nach Frankreich überzuwechseln, von dort aus die Lauter aufwärts bis Dahn zu strampeln, nördlich an Pirmasens vorbei nach Zwei-brücken/Homburg zu fahren. Von dort aus sollte es Richtung Saarbrücken und Völklingen entlang der Saar bis zu deren Mündung bei Konz weitergehen. Trier wäre der Ausgangs-punkt zur Fahrt entlang der Mosel bis Koblenz. Von Koblenz würde uns dann die DB wieder zurück nach Stuttgart bringen und wir mit dem Fahrrad dann wieder nach Hochdorf bzw. Poppenweiler fahren.

1. Tag: Von Hochdorf / Poppenweiler nach Wissembourg (61,5 km)

Die Anfahrt zum Ludwigsburger Bahnhof ist uns von vielen Jedermänner-Radtouren inzwischen gut bekannt – genauso wie das Verladen der Räder in den RE nach Karlsruhe. In Karlsruhe haben wir uns in der Stadt-Info mit einer Radwanderkarte bis nach Neuburg am Rhein eingedeckt und uns dann auf den Weg durch die westlichen Vororte von Karlsruhe gemacht. Bis kurz vor Neuburg ging auch alles prima, dann begann es jedoch zu nieseln und nach der Überquerung des Rheins mit einer Fähre ging das Nieseln in einen andauernden Landregen über. Über Radwege und kleine Landstraßen erreichten wir am Nachmittag Wissembourg, das wir nach einer heißen Dusche in trockener Kleidung mit Hilfe einer Schulkameradin eines der Radler erkundeten. Beim Flammkuchen und genügender Flüssigkeitszufuhr ließen wir den ersten Tag gemütlich ausklingen.

Faehre Fähre
Wiss-Führung Wiss-Rathaus
Wiss-Hospital Wiss-Lauter
Wiss-Lauter-Kirche

2. Tag: Von Wissembourg nach Homburg (90,55 km)

Petrus hat ein Einsehen mit uns gehabt und die grauen Wolken zwar dicht gepackt, aber dicht gehalten. Aus dem mittelalterlichen Städtchen ging es nun entlang der Lauter Richtung Dahn. Die Wege waren zwar noch gut feucht, die Temperaturen zum Radeln aber sehr angenehm. Bald haben wir die Stadt Dahn erreicht, die durch den Jungfern-sprung bekannt geworden ist. Weiter ging es nun in Richtung Pirmasens, das wir jedoch nördlich umfahren haben (allerdings mit einem kleinen Umweg von ca. 10 km). In Zwei-brücken hat es aber trotzdem noch zu einem kleinen Eis gelangt, bevor wir auf den letzten Kilometern noch einen 2. Irrweg, diesmal nur ca. 500 m lang, dafür aber 40 m in die Höhe einbauten. Alle waren recht froh, dass das Hotel Saigon danach die körperliche Strapazen mit seiner vietnamesischen Kost gut ausgebügeln konnte.

Zweibrücken2 Zweibrücken1
Homburg

3. Tag: von Homburg nach Dillingen/Saar (76,0 km)

Mit Hilfe der Hotel-Wirtin konnten wir sehr schnell den idyllisch gelegenen Radweg Richtung Saarbrücken erreichen. Ein steiler Waldweg besorgte uns den einzigen Plattfuß, der mit vereinten Kräften aber schnell behoben war. Eine letzte lange Abfahrt führte uns dann mitten hinein in die saarländische Hauptstadt – inmitten der Vorbereitungen zu einem Stadtfest fanden wir ein schönes Plätzchen in einem Straßenlokal, um unsere ver-brauchten Energien in fester und flüssiger Form wieder aufzufüllen. Durch die Fußgängerzone der Innenstadt gelangten wir zur anderen Saarseite, um dann kurz danach einen kleinen technischen Halt einzulegen: die Kette von einem Pedelec hatte sich selbstständig gemacht. Am Weltkulturerbe in Völklingen wollten wir eigentlich einen Besichtigungsstopp einlegen, er musste aus Zeitgründen auf ein kurzes Betrachten von außen gestrichen werden.Unser Quartier lag am entgegengesetzten Stadtende von Dillingen, zum Essen sind wir dann bei einem Aserbeidschaner gelandet!

Völklingen Saarbrücen
Saarburg Völklingen-Gruppe
Saarmündung1  Saarschleife-Baumwipfelpfad;

4. Tag: Von Dillingen/Saar nach Trier (80,5 km)

Der Morgen war recht trüb und kühl, so dass die ersten Kilometer durch Dillingen und an der Saar entlang etwas eintönig verliefen. Zwischen Merzig und Mettlach konnten wir von einem Fährmann einiges zur Umgebung erfahren, über uns ein Baumwipfelpfad mit einem schönen Aussichtsturm. In Saarburg gab es das obligatorische Eis, bevor wir uns auf die letzten Kilometer zur Saarmündung bei Konz aufmachen konnten. Von dort aus ging es dann in die alte Römerstadt Trier hinein. Da wir zeitlich gut dran waren, konnten wir nach dem Duschen einen ausgiebigen Spaziergang durch die Altstadt machen: Porta Nigra, Trierer Dom und andere z.T. aus der Römerzeit herrührende Bauten. Das Essen lehnte sich an die römischen Ursprünge an – wir waren bei einem Italiener.

Trier-PortaNigra Trier-Dom
Trier-Konstantin Trier-KarlMarx

5. Tag: Von Trier nach Zeltlingen/Rachting (72,5 km)

Nach den ersten Kilometern durch die Ausläufer von Trier wandelte sich die Landschaft – links und rechts erschienen die ersten größeren Weinberge. Sie sollten uns nun bis nach Koblenz begleiten. In einem kleinen Mosel-Örtchen haben wir eine zünftige Vesperpause mit dem ersten Moselwein eingelegt, eine Postkarte samt Briefmarke für einen erkrankten Sportkameraden geschrieben und auch fast im nächsten Briefkasten versenkt, wenn nicht die Leerung für den kommenden Montag uns davon abgehalten hätte (also wieder eingepackt und mitgenommen). In Bernkastel-Kues waren soviel Leute beisammen, dass wir kurzentschlossen das Weite gesucht haben. Am frühen Nachmittag erreichten wir unsere nächste Übernachtung in Zeltingen. Nach einer Ruhepause mit Duschen wander-ten wir noch der Mosel entlang bis nach Rachting, nicht ohne einen interessierten Blick auf die im Bau befindliche Hochmoselbrücke zu werfen. Im Hof unseres Übernachtungshotels konnten wir den herrlich warmen Tag dann ausklingen lassen.

Moselburg Maut-Geplänkel
Moselburg Burg Alken

6. Tag: Von Zeltingen/Rachting nach Treis-Karden (85,6 km)

Der Sonntagmorgen begann mit einem schönen Frühstück, der Weg durch die Weinberge entlang der Mosel zeigte uns nun immer öfter bekannte Weine an (z.B. „Kröver Nackt….“ oder „Zeller Schwarze Katz“). In Traben-Trarbach war schon Morgens Hochbetrieb, vorbei an vielen Mosel-Burgen führte der Weg mal links, mal rechts uns weiter über Zell, Sankt Aldegund nach Cochem. Von dort war es nicht mehr weit zu unserem letzten Quartier in Treis. Quartier beziehen, Duschen und ab in den gegenüberliegenden Weinkeller, wo das 1. WM-Spiel unserer deutschen Mannschaft auf uns wartete. Dazu gab es einheimischen Riesling! Das Abendessen in unserem Quartier fand in einer urigen Gastwirtschaft statt – da Deutschland nur ein Gegentor kassiert hatte, gab es leider nur eine Schnapsrunde.

7. Tag: von Treis-Karden über Koblenz nach Hause (67,5 km

Nach einem herrlichen Frühstück ging es auf unsere letzte Etappe Richtung Koblenz. Auf guten Radwegen links und rechts der Bahnstrecke, unter der BAB-Brücke bei Winningen (135 m hoch) kamen wir bald in den ersten Vororten von Koblenz an. Die letzten Meter zum Deutschen Eck schoben wir unsere Räder, um dann die obligatorischen Fotos zu machen. 3 von uns sind noch mit der Seilbahn über den Rhein auf die Feste Ehrenbreitstein gefahren, um von oben aus den Zusammenfluss von Rhein und Mosel und dessen Hinterland zu betrachten. Ein kurzes Mittagessen bei einem Vietnamesen, dann Richtung Bahnhof. Aufregung gab es noch beim Einlaufen des IC‘s: wir haben uns auf den Rad-Wagen am Ende des Zuges (Block B) eingestellt, die Durchsage belehrte uns eines Besseren – er war am Anfang des Zuges (Block H)!!!.

Koblenz-Dt_Eck Ehrenbreitstein1
Ehrenbreitstein2 Max-Eyth-See

Trotzdem konnten wir nach dem Verstauen der Räder dann auf unseren Plätzen auf der Rückfahrt über Mainz, Mannheim, Heidelberg, Vaihingen/Enz nach Stuttgart noch als Resümee der vergangenen Tage herausfinden: „Schee war‘s!!!“

H.Bura